Mittwoch, 27. Januar 2016

Es bitzelt wieder!


Es bitzelt wieder! Amuylett erwacht zum Leben und ich merke, wie sehr ich das vermisst habe. Hier könnt ihr einen Blick auf meine Notizen und einen groben Entwurf der ersten Seite werfen ... Hanns und Lissi lassen grüßen :-) Der erste Teil des achten Bands trägt momentan den Arbeitstitel "Der tiefste Grund". Dem Buch ist ein Zitat aus Taim vorangestellt und zwar dieses hier:

„Er ging mit der Katze in die Schlucht hinab und folgte ihr über unzählige uralte Treppen und Brücken, die der Fluch des Tals offenbar daran hinderte zu zerfallen. Keine Stufe war beschädigt, keine Brückenplanke morsch oder verfault. Der dichte Wald, der die Schlucht zu verschlucken drohte, machte vor den Wegen halt, wie von Geisterhand zurückgehalten.“

Freitag, 8. Januar 2016

Deleted Scenes



Ich habe euch drei „deleted scenes“ aus dem Morgenwelt-Band herausgesucht – Textstellen, die aus der fertigen Geschichte herausgeflogen und in meinem „Gelöscht“-Ordner gelandet sind. Da es eigentlich keine schlechten oder unwahren Abschnitte sind, sondern nur dort, wo sie standen, den Lesefluss gestört hätten, reiche ich sie nach, für alle, die gerne mehr von Grohann und Thuna hören möchten.

(Deleted Scene 1)
Warum hatte sie eigentlich keine Angst? Andere Leute hatten Angst vor Grohann, vor dieser großen, dunklen Silhouette mit den riesigen Steinbockhörnern. Es war vernünftig, vor einem solchen Geschöpf, Angst zu haben, das lag in der Gefährlichkeit der Natur begründet, mit der er verbunden war. Thuna war auch mit der Natur verbunden, aber bisher nur ein bisschen, das war ihr mittlerweile klar geworden. Die Natur war nicht lieb, sondern so abgründig und schwierig wie die Geschöpfe, die heute aus dem bösen Wald in Richtung Festung gezogen waren. Thuna musste an die gehässigen fleischfressenden Pflanzen denken, die sie in der neuen Welt geschaffen hatte. Sie mochte diese Pflanzen nicht, aber sie waren ein Teil von ihr, ein Teil der Natur. Wenn sie wirklich eine echte Fee werden wollte, wenn sie ihrer inneren Stimme folgen wollte, dann würde sie diese Stimme auf Wege führen, die sie in Gewissensnöte brachten. Sie würde dunkle Seiten an sich und an der Natur entdecken, die ihr nicht gefielen. Sie würde lernen müssen, mit diesen dunklen Seiten zu leben, so wie es Grohann seit Tausenden von Jahren tat. Er hatte diese Erfahrungen längst hinter sich. Deswegen war er alt und sie jung.

(Deleted Scene 2)
Es tat gut, Grohann wiederzusehen. Es war Gerald gar nicht bewusst gewesen, wie sehr Grohann für ihn zu Sumpfloch gehörte. Erst jetzt, da der Steinbockmann vor ihm stand, stellte sich bei Gerald ein Gefühl der Zuversicht ein, so etwas wie Erdung und innere Stärke.
Grohann hatte Jahrtausende überlebt, die Ausrottung seiner Spezies, die Vernichtung von Tamen. Er stand noch immer, er hatte Yu Kon überwunden, Hylda gezähmt, Grindgürtel beseitigt und den Großangriff des Präsidenten überstanden. Mit eigenen Augen hatte Gerald gesehen, wie Horden von mächtigen, uralten Lieblosen in der neuen Welt versucht hatten, Grohann auszulöschen, und an ihm gescheitert waren. Nein, dieser Satyr war nicht so leicht zu besiegen und er würde weiterkämpfen. Solange das so war, konnte auch Gerald nicht den Mut verlieren. Nicht mal, wenn ein Heer des Himmels anrückte, um eine ganze Welt in Besitz zu nehmen.

(Deleted Scene 3)
Grohann musste daran denken, wie Thunas warmer Atem sein Gesicht streifte, wenn sie ihm ganz nahe kam. Es war ein menschlicher Atem, ein Atem, den er auch geliebt hätte, wenn sie keine Fee gewesen wäre. Wahrscheinlich liebte er sie genau deswegen besonders, denn er war fasziniert von dem Umstand, dass sie in ihrem tiefsten Inneren unverzaubert geblieben war.