Freitag, 28. Oktober 2016

Mein Versagen



Nachdem ich mich tagelang so ausführlich habe feiern lassen, muss ich heute ein Versagen eingestehen: Vor genau einem Jahr ist „Der Ruf der Morgenwelt“ erschienen, Band 7.2 der Sumpfloch-Saga. Nun ist ein ganzes Jahr vergangen, ohne dass eine Fortsetzung erschienen ist. Noch nie ist so viel Zeit zwischen einem Sumpfloch-Band und dem nächsten vergangen.

Zudem hatte ich im Nachwort großartig angekündigt, dass Band 8.1 auf jeden Fall 2016 erscheinen wird. Mittlerweile kann ich absehen, dass das nicht klappen wird. Ich hatte noch sehr auf Ende Dezember als Veröffentlichungstermin gehofft, aber dadurch, dass ich erfreulicherweise den Storyteller Award gewonnen habe, dem eine Hörbuchproduktion von Audible.de und eine Taschenbuchveröffentlichung durch HarperCollins folgen (beides noch VOR Weihnachten), werde ich nicht rund um die Uhr am neuen Band arbeiten können. Und das heißt: Band 8.1 erscheint erst 2017.

Ich habe es einigen von euch schon auf der Buchmesse erzählt: Ich bin auf Seite 390 von 600 Seiten und hoffe, ich bekomme die Rohfassung bis Ende des Jahres fertig. Das würde bedeuten, dass der nächste Band Ende Februar erscheint. Ich hoffe sehr, dass das klappt. Damit ihr versteht, warum so viel Zeit vergangen ist, erzähle ich euch noch etwas zu meinem Zustand vor einem Jahr:

Als ich in der Endphase vom „Ruf der Morgenwelt“ war, war ich erschöpft. Vier Jahre lang hatte ich meine ganze Energie in meine Bücher gesteckt, angespornt von der Möglichkeit, endlich Bücher schreiben zu dürfen, die gelesen und geliebt werden. Ich stand ständig unter Strom – ein Zustand zwischen Anspannung und Euphorie.

2014 war es mir möglich, meine letzten Magazin-Aufträge abzugeben und alleine vom Schreiben zu leben. Ich habe diesen Schritt dazu genutzt, um innerhalb von sechzehn Monaten TAIM, Das Mondwunder, Band 7.1 und Band 7.2 zu schreiben. Was dabei herausgekommen ist, liebe ich sehr, aber es war vermutlich zu viel Arbeit auf einmal. Ich habe gemerkt, dass ich am Rand meiner Kräfte angekommen bin und dass ich die Art und Weise, wie ich schreibe, dringend umorganisieren muss, um nicht vor lauter Liebe zu meinen Büchern mein echtes Leben zu vernachlässigen.

Ich habe das Ende von Band 7.2 bewusst so gestaltet, dass wir alle erst mal auf- und durchatmen können. Davor hatte ich immer das Gefühl, dass ich dringend und ganz schnell weiterschreiben muss, weil es da so viel Unerzähltes gibt, das unbedingt seinen Weg zu euch finden muss. Mit dem letzten Satz vom Band 7.2 ist ein bisschen Ruhe eingekehrt. Es ist noch längst nicht alles gesagt und innerhalb der Geschichte drängt die Zeit, aber wir können uns zurücklehnen und Kraft für das weitere Geschehen sammeln.

Genau das habe ich nach der Veröffentlichung getan. Ich habe erst mal eine dreimonatige Schreibpause eingelegt, um mich neu zu organisieren. Ich wollte nicht mehr mit dieser Einstellung schreiben: „Wenn erst mal dieses Buch fertig ist, dann lebe ich wieder eine Weile mein richtiges Leben!“ Denn erstens ist das dumm und zweitens klappt es nicht. Ich wollte, dass das Schreiben zu meinem richtigen Leben gehört oder diesem nicht im Weg steht.

Ich habe daher versucht, ein neues Gleichgewicht zu finden, das es mir erlaubt zu sagen: Ich schreibe gerade an meinem Buch und ich lebe JETZT. Ich fiebere nicht darauf hin, dass ich dieses Buch fertigbekomme, ich prügele mich nicht mehr an die Arbeit, damit ich schneller vorankomme, setze mich nicht unter Druck, sondern schreibe, was ich täglich schreiben kann, und mache ansonsten auch noch viele andere schöne Dinge, für die ich die letzten vier Jahre nie Zeit hatte.

Das klingt jetzt sehr hübsch und das Resultat war für meine Psyche und mein Leben auch fantastisch. Das Problem ist nur: Ich wurde dadurch sehr langsam. Was nicht nur an der weniger verbissenen Einstellung liegt, sondern auch daran, dass der achte Band als letzter Band wesentlich komplizierter ist als alle Bände zuvor. Dazu kommt, dass ich beschlossen habe, zwei Bände mit jeweils 600 Seiten zu veröffentlichen statt drei Bände mit jeweils vierhundert Seiten. Hätte Band 8.1. nur 400 Seiten, würde er bis Weihnachten fertig werden, AAAABER das bessere Buch hat 600 Seiten, also wird es 600 Seiten haben.

Das Jahr 2016 hat sich für mich nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr glücklich entwickelt. Hätte ich nicht eine innere Ruhe gefunden, die es mir erlaubt, täglich zu arbeiten und mich dabei weder getrieben noch gehetzt zu fühlen, hätte ich die letzte Woche nicht so sehr genossen, wie ich sie genossen habe. Ich war über mich selbst erstaunt. Als normalerweise eher nervöses und menschenscheues Geschöpf hatte ich angenommen, dass mich die Buchmesse, die Preisverleihung, die Interviews extrem fordern. Stattdessen: Es hat Spaß gemacht. Ich war so glücklich!

Insofern bin ich mit meinem Versagen ganz zufrieden. Es ist ja auch so: Was ich in meine Bücher schreibe (und viele von euch wissen das) sind meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse. Wenn ich nichts dazulerne, was soll ich euch dann noch erzählen? Ich habe sehr viel gelernt seit dem Tag vor einem Jahr, als ich „Der Ruf der Morgenwelt“ veröffentlicht habe. Ich hoffe, ihr werdet einiges davon in „Der tiefste Grund“ wiederfinden.

Ich habe immer davon geträumt, mein Geld mit dem Schreiben von Büchern zu verdienen. Der Traum wurde wahr und ich war auch unglaublich froh darüber – aber ich hatte es lange Zeit versäumt, in diesem Traum anzukommen und mich in diesem neuen Leben einzurichten. Die Umstände, in denen ich nun leben und schreiben darf, sind überaus glücklich. Jetzt weiß ich das nicht nur, jetzt bin ich das auch und tanke täglich Kraft, statt mich zu verausgaben. Das ist zumindest der Plan und bisher hat das sehr gut geklappt.

Ich weiß, ihr versteht mich – ihr seid schließlich die Besten – trotzdem noch mal vielen Dank, dass ihr ein Jahr und noch viel länger wartet. Ich stecke alles, was ich bin, in diese Saga und die Saga gibt mir viel zurück. Wenn ich daran arbeite, bin ich verwurzelt. Ich denke, dass mir das auch dabei geholfen hat, die Turbulenzen der letzten Woche so gut zu verarbeiten.

Es geht also voran mit der Geschichte, wenn auch langsam. Wenn sie dann eines Tages erscheint, werde ich hoffentlich nicht vor Erschöpfung fast umfallen und denken: Ich schaffe das nie wieder! (So war es letztes Mal.) Sondern ich werde so weitermachen wie gestern und vorgestern nach dem alten, aber bewährten Motto: Der Weg ist das Ziel. Mich auf diesem Weg zu befinden, mich dabei täglich mit großen Augen umzusehen und zu staunen, ist alles, was ich will.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Danke, dass ihr da wart - es war so schön!


Der letzte Samstag war für mich ein besonders aufregender und glücklicher Tag auf der Messe, weil ich zum allerersten Mal auf euch – meine Leser – getroffen bin. Ich war so gerührt und beeindruckt, dass so viele von euch gekommen sind, und ich wünschte, ich hätte viel mehr Zeit mit euch gehabt. Ich wollte diejenigen, die in der Schlange stehen, nicht zu lange warten lassen und andererseits ging jede einzelne Begegnung viel zu schnell vorüber. Ich hoffe, wir sehen uns eines Tages wieder und haben Gelegenheit, uns länger zu unterhalten. Genauso hoffe ich, dass ich diejenigen, die mich gerne getroffen hätten, aber nicht kommen konnten, ein anderes Mal sehen kann. Ich war am Morgen sehr aufgeregt und am Abend sehr glücklich, aber auch wehmütig, wie schnell die Zeit verflogen ist. Auch habe ich das Gefühl, dass mir irgendwie viel zu viel Ehre zuteil wurde - schließlich habe ich ja alles euch zu verdanken und nicht umgekehrt. Ich danke auch allen Eltern, die meine jüngeren Leserinnen auf die Buchmesse begleitet haben und dafür zum Teil lange Anreisen auf sich genommen haben! Ich danke euch vielmals, dass ihr gekommen seid – das werde ich nie vergessen!

Samstag, 22. Oktober 2016


Weil es so schön ist, hier noch mal ein Foto vom Tag der Preisverleihung. Ich schlafe gerade nicht viel, aber diese großartigen Tage auf der Buchmesse und die riesengroße Freude, die mich am dritten Tag noch genauso beflügelt wie am ersten, werde ich nie vergessen! Das Foto hat Christina Kempen (Chrissie) geschossen, nachdem wir uns zu einem Interview getroffen hatten. Aschenkindel ist über Nacht in die Top 10 zurückgewandert und heute darf ich einige von euch persönlich treffen – was ist das Leben doch schön!


Donnerstag, 20. Oktober 2016

Unglaublich, aber wahr!


Ich bin seit einer Stunde zu Hause, habe gerade für die nächsten drei Tage gepackt und morgen muss ich um fünf Uhr aufstehen, um pünktlich wieder in Frankfurt zu sein, aaaaaber ich bin total glücklich! Tausend Dank für all die Glückwünsche, die mich schon erreicht haben. Unglaublich, aber wahr: Ich habe den Kindle Storyteller Award gewonnen!!!!!! Und ich freue mich so sehr!